- CHCS000200ISAAR
- Person
- 1896-1981
Lazar Linsor Wechsler (geb. 28.6. 1896 in Piotrkow / Petrikau Polen; gest. 8.8.1981 in Zürich), von galizischer Herkunft, österreichischer Pass. Wechsler absolviert das Gymnasium in Russland, lässt sich kurz nach Kriegsbeginn mit der Mutter und seinen Brüdern in Zürich nieder, wo er sich in der ETH einschreibt. Er heiratet die Zürcherin Amalie Tschudi, mit der er später einen Sohn hat. 1919 macht Wechsler das Ingenieurstudium. 1923 erhält er die Schweizer Nationalität. Mit einigen Grundkenntnissen, die ihm der Verleiher Chaim Weissmann (Emelka-Film) mitgibt, steigt Wechsler ins Filmgeschäft ein und betätigt sich als Regisseur, Werbeberater und Produzent. 1924 gründet er mit dem Flieger und Fotografen Walter Mittelholzer (1894–1937) die Praesens-Film AG.
Praesens produziert während Jahrzehnten erfolgreich Spielfilme. Wechsler stützt sich dabei auf ein eingespieltes Team: den Wiener Theaterregisseuren Leopold Lindtberg (Regie), Richard Schweizer (Drehbuch), Emil Berna (Kamera), Hermann Haller (Schnitt) und Robert Blum (Musik). Ausserdem gelingt es ihm eine eigene Verleihabteilung zu gründen sowie die bekanntesten Schauspielerinnen und Schauspieler des Landes wie etwa Anne-Marie Blanc (1919–2009) oder Heinrich Gretler (1887–1977) zu engagieren. Werke wie Füsilier Wipf (1938), Wachtmeister Studer (1939) und Gilberte de Courgenay (1941) stehen beispielhaft für das Genre des damaligen sogenannten Schweizerfilms.
Mitte der 1960er Jahre zieht Wechsler sich weitgehend aus dem Spielfilmgeschäft zurück.1980 gibt er seine restlichen Anteile an Praesens auf.