Bereich "Identifikation"
Typ des Rechtsträgers
Person
Autorisierte Namensform
Mettler, Peter
Parallele Namensformen
Standardisierte Namensform gemäß anderer Regelwerke
Andere Namensformen
Kennzahlen für Körperschaften
Beschreibungsfeld
Daten des Bestehens
1958-
Geschichte
Peter Mettler (geb. 07.09.1958 in Toronto), Sohn Schweizer Eltern.
Zwischen 1977 und 1982 Film- und Fotografiestudium am Ryerson Polytechnical Institute in Toronto. Mettlers Abschlussarbeit ist sein erster Langspielfilm Scissere (1982), der als erster studentischer Film am Toronto International Film Festival zugelassen und mit dem Norman McLaren-Preis für „Best Canadian Student Film“ ausgezeichnet wird.
In den Achtziger- und frühen Neunzigerjahren ist Mettler Mitglied der Toronto New Wave (1981-1996), einer Gruppe von jungen Filmschaffenden (u.a. Atom Egoyan und Patricia Rozema), die mit ihren innovativen und experimentellen Filmen bewusst einen Gegenpol zu Hollywoods formelhaften Dramen sowie den der bereits etablierten kanadischen Filmschaffenden setzen. Mettlers Scissere gilt als ein erstes zentrales Werk der Toronto New Wave, an der er sich auch als Kameramann bei Filmen wie Rozemas Passion: A Letter in 16mm (1985) und Egoyans Next of Kin (1987) beteiligt.
Im Jahre 1985 gründet Mettler die Produktionsfirma Grimthorpe Film in Toronto. In seinem experimentellen dokumentarischen Schaffen greift Mettler wiederholt die Themen Transzendenz und die komplexe Beziehung zwischen Technologie und Natur auf. Dabei verbindet er verschiedene narrative Formen, die Reiseberichte, Essays, Interviews wie auch Fiktion und kritische Theorie miteinschliessen. Zu seinen renommiertesten Filmen zählt Picture of Light (1994), der auf eine Begegnung mit Andreas Züst, dem Schweizer Wissenschaftler, Sammler und Künstler, zurückgeht. Züst animierte Mettler dazu, das Nordlicht - unter extremen Wetterbedingungen mit Hilfe eines selber entworfenen Zeitrafferkamerasystems - auf Film abzulichten. Auch Gambling Gods & LSD (2002) ist als weiteres Schlüsselwerk zu erwähnen, bei dem Mettler mit seiner Kamera eine persönliche Entdeckungsreise um die Welt antritt und dabei sich auf die Suche nach Transzendenz in all seinen Facetten macht. Ausgezeichnet wurde der Film u.a. mit dem Grand Prix du Jury des Dokumentarfilmfestivals Visions du Réel in Nyon sowie dem kanadischen Genie Award. In jüngster Zeit realisierte Mettler in Zusammenarbeit mit Emma Davie den Film Becoming Animal (2018), der der Frage nachgeht, inwiefern mittels der animistischen Philosophie zeitgenössischen Herausforderungen wie der Klimakrise begegnet werden kann.
Zudem entwickelt Mettler seit den frühen Nullerjahren audiovisuelle Performances, die sich aus Bild- und Musikimprovisationen zusammensetzen und in internationalen Kinos und Festivals aufgeführt werden. Mettlers Live Performances bestehen oftmals aus Kollaborationen mit einem breiten Spektrum an Kunstschaffenden wie z. B. Fred Frith, Lucas Niggli, Biosphere oder dem Toronto Symphony Orchestra.
Mettler lebt und arbeitet in der Schweiz und Kanada als Filmemacher, Fotograf und audiovisueller Performer. Vgl.: https://www.petermettler.com/bio; https://en.wikipedia.org/wiki/Peter_Mettler; https://www.swissfilms.ch/de/information_publications/festival_search/festivaldetails/-/id_person/A2584BD6B69849C8BF476840B96846DD (Zugriff am 10.08.2020)
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