Fonds CSZ 015 - Fonds Michael Mrakitsch

Original Digital object not accessible

Identity area

Reference code

CH CS CSZ 015

Title

Fonds Michael Mrakitsch

Date(s)

  • 1964-2002 (Creation)

Level of description

Fonds

Extent and medium

10 m (86 Schachteln davon 4 Grossformat, Plakatschrank)

Context area

Name of creator

(1934-2010)

Biographical history

Autor und Fernsehregisseur (geb. 2. Januar 1934 Nürnberg, gest. 12. März 2010 Zürich), aufgewachsen in Frankfurt am Main. 1945 Niederlassung in Bern (Progymnasium, Gymnasium), seit 1956 Schweizerische Staatsangehörigkeit. Zwischen 1951-1954 Studium der Malerei und des Bühnenbilds an der École des arts décoratifs in Genf, Abschluss mit eidgenössischem Diplom für Grafik und in den folgenden Jahren Betrieb eines eigenen Grafiker-Atelier in Bern. Arbeiten als Bühnenbildner sowie als Schauspieler und Dramaturg am Atelier-Theater in Bern, wo Michael Mrakitsch zum Freundeskreis um Dieter Roth und Daniel Spoerri gehörte. 1959 und 1960 Regieassistenzen in Paris (bei André Barsacq, Raymond Rouleau). Ab den frühen 1960er-Jahren tätig als freier Film- und Fernsehautor/Regisseur beim Schweizer Fernsehen (Freitagsmagazin, Prix Italia) und ab 1964 bis in die 1990er-Jahre hinein für deutsche Fernsehanstalten. Mrakitsch gilt als einer der Vertreter der Stuttgarter Schule (darunter auch Wilhelm Bittorf, Peter Nestler und Corinne Pulver), die sich in den 1960er-Jahren in der Dokumentarfilmabteilung des Süddeutschen Rundfunks in Stuttgart rund um eine Gruppe von Dokumentaristinnen und Dokumentaristen herausbildete, welche bewusst nach neuen Formen der dokumentarischen Arbeit suchten. Im Jahre 1964 schuff Mrakitsch Beiträge zur WDR-Reihe Der Dichter und seine Stadt, darunter Joyce und Dublin, Lorca und Granada. Zudem realisierte er in dieser Periode Kunstfilme (Kunst als Zeitdokument) über Hans Arp (1964), Max Beckmann (1968) und Paul Klee (1968). Anschliessend Literaturverfilmungen für das Zweite Deutsche Fernsehen (ZDF): Der Seidenprinz (1967), Ostende (1968), Wilhelm Meisters Lehrjahre (1978, Hessischer Rundfunk) und Die Wahlverwandtschaften (1979). In den 1970er-Jahren Dokumentarfilm-Zyklus über Formen der kulturell-sanktionierten Gewalt: Lourdes (1973), Djibouti – oder die Gewehre sind nicht geladen, nur nachts (1975) und Drinnen, das ist wie draussen, nur anders – Protokolle aus einer Psychiatrischen Anstalt (1977). Seit Mitte der 70er-Jahre Dozent und Projektbetreuer an der Hochschule für Fernsehen und Film (HFF) in München. In den frühen 1980er-Jahren Recherchereisen in die USA, wo die Filme Rodeo Drive (1980, «Nachsehen gehen, wie es um den Kapitalismus bestellt ist») sowie Death Valley (1981) entstehen. Mit den essayistischen Dokumentarfilmen Bahnhof/Lektüre/Metz/Die Himmel rühmen (1986) sowie Geländebegehung Nürnberg 1992 (1992) erfolgt in den 1980er- und 1990er-Jahren eine eingehende Beschäftigung mit dem Thema Deutschland. Zu weiteren wichtigen filmischen Arbeiten zählen die grossangelegten politischen Dokumentarfilme: Schalom oder Wir haben nichts zu verlieren. Südlibanon und Westbank (1982) sowie Gaza Fragmente (1994). Über seine langjährige Beschäftigung mit dem Medium Fernsehen äusserte sich Mrakitsch folgendermassen: «Die Auseinandersetzung mit dieser Gesellschaft muss in dem Medium stattfinden, das dominiert» (vgl. Schneider 2010). Mrakitschs Filme gehören zu den anspruchvollsten und herausfordernsten Werken einer kurzen Epoche der westdeutschen Film- und Fernsehgeschichte. Siehe auch: https://mrakitsch.lemmata.ch/ [Zugriff am 08.09.2018].

Archival history

Immediate source of acquisition or transfer

Nachlass von Michael Mraktisch, übergeben an die Dokumentationsstelle Zürich durch seinen Nachlassverwalter Matthias Knauer, ca. 2012. Zusätzliche spätere Ablieferungen 2018 und 2019.
Cinémathèque suisse: Fonds mixte: Videoaufzeichnungen (Departement Film, Penthaz); Manuskripte und Drehbücher (Dubletten in der Abteilung Bibliothèque, Penthaz), Transport noch ausstehend.
Einige Dokumente befinden sich noch bei Matthias Knauer. Da Michael Mrakitsch hauptsächlich für deutsche Fernsehanstalten arbeitete, befinden sich vermutlich Aufzeichnungen seiner Filme in den dortigen Archiven.

Content and structure area

Scope and content

Privatarchiv von Michael Mrakitsch. Der Bestand ist in sechs Serien gegliedert, deren Unterlagen jeweils chronologisch geordnet wurden:

  • Die erste Serie umfasst Unterlagen zu allen Fernsehfilmen, die Michael Mrakitsch zwischen 1964 und 2002 realisierte. Sie enthalten unter anderem: Recherche- und Fotomaterial, Korrespondenzen, Administration, Manuskripte.
  • Die zweite Serie setzt sich aus einer summarischen Auflistung von Entwürfen und Filmmanuskripten zusammen, die Michael Mrakitsch zwischen 1959 und 2000 verfasste. Nur ein Teil der Manuskripte wurden als filmische Arbeiten umgesetzt.
  • Die dritte Serie enthält umfassende Unterlagen zu Filmprojekten - wie zum Beispiel Recherche- und Fotomaterial, Korrespondenzen oder Manuskripte - die aus verschiedenen Gründen nicht realisiert wurden.
  • Die vierte Serie umfasst Michael Mrakitschs geschäftlichen Korrespondenzen und administrativen Unterlagen, die im Zusammenhang mit seinen filmischen Arbeiten für deutsche Fernsehanstalten sowie für das Schweizer Fernsehen entstanden sind.
  • Die fünfte Serie besteht grösstenteils aus persönlichen Dokumenten, das heisst privaten Korrespondenzen, die Michael Mrakitsch zwischen 1962 und 2002 von Familienmitgliedern und Bekannten erhielt. Sie beinhaltet auch Korrespondenzen, die an seine Eltern adressiert sind. Auch darin aufgeführt sind Kinderzeichnungen, frühe gestalterische Arbeiten und Unterlagen aus Mrakitschs Genfer Studienzeit.
  • Die sechste Serie enthält Unterlagen, die in Verbindung stehen mit Michael Mrakitschs früherem beruflichen Werdegang (Theater Bern, Werbegrafik), bevor er seine filmische Arbeit aufnahm. Ausserdem umfasst sie ungeordnete Texte und Fotografien.

Appraisal, destruction and scheduling

Kassation von Dubletten

Accruals

System of arrangement

Série

Conditions of access and use area

Conditions governing access

Gemäss Nutzungsreglement des Departements Non-Film

Conditions governing reproduction

Language of material

Script of material

Language and script notes

Physical characteristics and technical requirements

Finding aids

Allied materials area

Existence and location of originals

Cinémathèque suisse, Dokumentationsstelle Zürich

Existence and location of copies

Related units of description

Cinémathèque suisse: Fonds mixte: Departement Film und Abteilung Bibliothek

Related descriptions

Publication note

  • Allary, Mathias «Stuttgarter Schule. Fernsehen schreibt Dokumentarfilmgeschichte». URL: https://www.movie-college.de/filmschule/dokumentarfilm/stuttgarter-schule [Zugriff am 13.11.2018].
  • Baumgart, Reinhard, Mrakitsch, Michael (1988) García Lorca und Granada. Beschreibung eines Verlustes. Ein Film/Ein Buch. Frankfurt a. M.: Athenäum.
    -Busch, Annett (2011) «Michael Mrakitsch: Sprache im Bild». In: Camera Austria International, Nr. 116, S. 51-56.
  • Knörer, Ekkehard (2010) «Subjektiv werden». In: Taz. Die Tageszeitung, 01.06.2010, Kultur, S. 16.
  • Mrakitsch, Michael (1979) «Rodeo Drive. Text eines Fernsehfilms von Michael Mrakitsch». In: Medium international, Dezember 1979, S. 44-46.
    -Schödel, Helmut (1993) «Der Schrecken der Fernsehredakteure: Michael Mrakitsch, Dokumentarfilmer, Genie und Querulant. Ein Portrait». In: Die Zeit. (20.08.1993). URL: https://www.zeit.de/1993/34/die-ruhe-des-zeugen [Zugriff am 13.06.2018].
    -Schödel, Helmut (2010) «Film ohne Grenzen. Zum Tode des anspruchsvollen Bildersuchers Michael Mrakitsch». In: Süddeutsche Zeitung, 20./21.03.2010, S. 23.
  • Schneider, Florian (2010) «Missing Image #1. Drei Fernseh-Filme von Michael Mrakitsch und Strategien ihrer Aktualisierung». In: Berlin Documentary Forum 1, Haus der Kulturen der Welt. URL: http://fls.kein.org/view/99 [Zugriff am 13.06.2018].

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Language(s)

  • German
  • English
  • Arabic
  • French

Script(s)

Sources

Abbildung (Digitales Objekt): Drehbuch zum Film Gaza Fragmente 1995-96 © Alle Rechte vorbehalten/Collection Cinémathèque suisse

Archivist's note

Erschliessung 2018-2019 durch D. Wegmann

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