Fonds CSZ 001 - Fonds Kirche und Film

Original Digitales Objekt not accessible

Bereich "Identifikation"

Signatur

CH CS CSZ 001

Titel

Fonds Kirche und Film

Datum/Laufzeit

  • 1911-2011 ca. (Anlage)

Erschließungsstufe

Fonds

Umfang und Medium

14 m (93 Schachteln)

Bereich "Kontext"

Name des Bestandsbildners

(1989-2014)

Verwaltungsgeschichte

Der Schweizerische Katholische Volksverein (SKVV) gründete 1931 eine katholische Filmkommission, mit dem Ziel, die bereits vorher bestehenden einzelnen kirchlichen Initiativen besser zu koordinieren und auszubauen. In Folge der Enzykla Vigilanti cura (lat.: Mit wachsamer Sorge) im Jahre 1936, in der Papst Pius XI. zur Auseinandersetzung mit dem Medium Film aufrief, erfuhr die katholische Filmarbeit einen Aufschwung. Die Gründung einer zentralen Stelle, des späteren Filmbüros, wurde ab 1935 vorangetrieben (1935 Gründung einer Film-Pressestelle, 1938 Filmbüro des SKVV in Luzern, ab 1942 Filmbüro in Zürich). Das Filmbüro in Zürich entwickelte sich aus den filmpublizistischen Tätigkeiten der Kirche, ab 1941 war dies die Zeitschrift Der Filmberater. Als Leiter des Filmbüros und Filmbeauftragte wirkten Charles Reinert (1942-1961), Stefan Bamberger (1962-1966), Franz Ulrich (1966-1970) und Ambros Eichenberger (1970-1994). Parallel zur filmpublizistischen Tätigkeit legte das Filmbüro eine Bibliothek und umfassende, bis in die 1930er Jahre zurückreichende Dokumentation an, war beratend tätig, koordinierte kirchliche Aktivitäten in der Filmarbeit, der Filmförderung u.a. Die Bereiche Filmpublizistik und -dokumentation wurden sukzessive mit ihren evangelischen Pendants fusioniert und als ökumenische Projekte weitergeführt. Der Filmberater wurde 1973 zum ZOOM-Filmberater, 1992 wurde die von der evangelischen Kirche gesammelte Dokumentation in die Bestände in Zürich integriert und gemeinsam als ZOOM Dokumentation für Film weitergeführt. Die Zeitschrift wurde 1999 eingestellt, die Dokumentation 2002 in die Cinémathèque suisse integriert.
Bis 1987 war der Rechtsträger des Filmbüros die SKVV, später der Verein Katholische Medienarbeit, ab 1989 der Verein katholischer Mediendienst. Heutiger Nachfolger ist der 2014 gebildete Verein Katholisches Medienzentrum.

Name des Bestandsbildners

(1899-1963)

Biographische Angaben

Charles Reinert (geb. 1. August 1899 in Basel; gest. 9. Oktober 1963 in Fribourg), Schweizer Jesuit und Filmpublizist. Reinert war der Sohn einer waadtländischen Mutter, ist aber in Basel geboren und aufgewachsen. Hier begegnete er dem Jesuitenpater Joseph Alexis Joye (Abbé Joye, 1852–1919), der zum Leitbild seiner eigenen späteren Tätigkeit wurde. Joye setzte sich im Rahmen des von ihm 1906 gegründeten Borromeum dafür ein, den Film im Religionsunterricht für die Jugend- und Erwachsenenbildung zu verwenden und hinterliess eine bedeutende Sammlung von rund 2'000 Filmen aus der Zeit nach der Jahrhundertwende. Reinert besuchte das Gymnasium im Benediktinerkloster Einsiedeln, wo er durch seinen Onkel, Pater Johann Chrysostomus Reinert, seine religiöse Prägung erhielt. Nach der Matura 1920 machte er das Noviziat bei den Jesuiten in Feldkirch (Voralberg, Österreich). Seine weitere philosophische und theologische Ausbildung erhielt er an Ordensschulen in Deutschland, Valkenburg (NL) und im belgischen Enghien, wo französische Jesuiten eine theologische Fakultät unterhielten. 1929 wurde er zum Priester geweiht, war danach 1930 bis 1933 in der Genfer Pfarrei St. Boniface und 1937 bis 1940 in Basel am Borromäum und in der Pfarrei St. Clara tätig. 1938 begann er für das Basler Volksblatt Filmkritiken zu schreiben. 1940 wurde er ans Apologetische Institut (heute Institut für weltanschauliche Fragen) der Jesuiten in Zürich geholt. Schliesslich wurde er von der Filmkommission des Schweizerischen Katholischen Volksvereins (SKVV) in Luzern beauftragt, eine seit 1938 in Gang gekommene aktive Auseinandersetzung mit dem Film, u. a. mit der Herausgabe der Filmberichte, vollamtlich weiterzuführen. Aus diesen Anfängen entstand unter der Leitung Reinerts das Filmbüro SKVV. 1941 wurde aus den Filmberichten die 14-täglich erscheinende Zeitschrift Der Filmberater (1972 fusioniert mit der evangelischen Zeitschrift ZOOM). Damit verbunden war der Aufbau einer internationalen Filmkartothek, einer Filmbibliothek und einer umfangreichen Dokumentation zu allen Gebieten des Films. Dieses Material wurde 2002, zusammen mit der Zentralen Mediendokumentation des Evangelischen Mediendienstes, der Dokumentationsstelle Zürich der Cinémathèque suisse übergeben.
Pater Reinert war auch international äusserst aktiv und wirkte in verschiedenen Gremien, war u. a. Konsultor der päpstlichen Filmkommission, Mitglied des Internationalen Katholischen Filmbüros OCIC (Organisation internationale catholique du cinéma) in Brüssel, zeitweise auch dessen Präsident. Reinert bemühte sich, das neue Medium Film kulturell und ethisch zu fördern und mit dem katholischen Gedankengut seiner Zeit zu verbinden. Sein moralischer Einfluss auf das Schweizer Filmschaffen zur Zeit des Nationalsozialismus, des Zweiten Weltkriegs und der Nachkriegszeit bis in die 1950er Jahre war bedeutend.

Bestandsgeschichte

Das Geschäftsarchiv des katholischen Mediendienstes, aus dessen Tätigkeit auch die anderen Sammlungen der Dokumentationsstelle Zürich hervorgingen, befand sich in dessen Büro an der Bederstrasse 76, Zürich. Der Bestand wurde 2006 von der mittlerweile an der Neugasse 10 domilzierten Dokumentationsstelle Zürich übernommen und erhielt den deskriptiven Titel Kirche und Film. Bei einer zweiten Bearbeitung 2011 wurden weitere Ablieferungen integriert. Zudem wurden Dokumente in die bestehende Dokumentation der Dokumentationsstelle Zürich eingearbeitet sowie dort bestehende Dossiers aufgelöst und in den Bestand Kirche und Film überführt.
Die Signatur CSZ 001 (Ebene Bestand) wurde 2016 vergeben. 2018 wurde das detaillierte Verzeichnis gemäss ISAD(G) angepasst und auch auf den unteren Stufen neue Signaturen vergeben. Auf den Mappen und Umschlägen ist die frühere Nummerierung vermerkt (in Caspar jeweils unter Histoire archivistique vermerkt).
Interner Transfer von einigen Filmen an das Departement Film am 2.12.2015.

Abgebende Stelle

Depot des katholischen Mediendienstes mit Ablieferungen 2006, 2009, 2012, übergeben von Charles Martig, Filmbeauftragter des Katholischen Mediendienstes an die Dokumentationsstelle Zürich.

Bereich "Inhalt und innere Ordnung"

Eingrenzung und Inhalt

Der Bestand Kirche und Film setzt sich aus drei Teilbeständen zusammen. Der erste umfasst das Geschäftsarchiv des katholischen Mediendienstes sowie dessen Vorläuferinstitutionen. Der zweite enthält ein Autogrammbuch von Charles Reinert. Im dritten sind Filmkurzbesprechungen enthalten, die u. a. in katholischen Tageszeitungen publiziert wurden.

Bewertung, Vernichtung und Terminierung

Zuwächse

Ordnung und Klassifikation

Bedingungen des Zugriffs- und Benutzungsbereichs

Benutzungsbedingungen

Gemäss Nutzungsreglement des Departements Non-Film

Reproduktionsbedingungen

In der Verzeichnungseinheit enthaltene Sprache

  • Deutsch
  • Englisch
  • Französisch

Schrift in den Unterlagen

Anmerkungen zu Sprache und Schrift

Physische Beschaffenheit und technische Anforderungen

Findmittel

Detailliertes Excelverzeichnis (2013)

Bereich Sachverwandte Unterlagen

Existenz und Aufbewahrungsort von Originalen

Cinémathèque suisse, Dokumentationsstelle Zürich

Existenz und Aufbewahrungsort von Kopien

Verwandte Verzeichnungseinheiten

Cinémathèque suisse : Fonds mixte : Ein kleiner Filmbestand befindet sich in Penthaz, Departement Film
CH CS CSZ 002 Fonds Evangelischer Mediendienst
CH CS CSZ 003 Fonds ZOOM Dokumentation
CH CS CSZ 004 Fonds ZOOM Verleih
Im Staatsarchiv Luzern befinden sich weitere Unterlagen zur katholischen Filmarbeit

Anmerkung zur Veröffentlichung

  • Fritz, Nathalie; Martig, Charles; Perlini-Pfister, Fabian (Hg.) (2011). Nur für Erwachsene. Katholische Filmarbeit in der Schweiz. Zürich: Theologischer Verlag Zürich.
  • Gerber, Adrian (2010). «Eine gediegene Aufklärung und Führung in dieser Materie». Katholische Filmarbeit in der Schweiz 1908-1972. Fribourg: Academic Press.

Bereich "Anmerkungen"

Alternative Identifikatoren/Signaturen

Zugriffspunkte

Zugriffspunkte (Thema)

Zugriffspunkte (Ort)

Zugriffspunkte (Name)

Zugriffspunkte (Genre)

Bereich "Beschreibungskontrolle"

Identifikator "Beschreibung"

Archivcode

Benutzte Regeln und/oder Konventionen

Status

Erschließungstiefe

Daten der Bestandsbildung, Überprüfung, Löschung/Kassierung

Sprache(n)

  • Deutsch

Schrift(en)

Quellen

Abbildung (Digitales Objekt): Exemplare der Zeitschrift Der Filmberater © Alle Rechte vorbehalten/Collection Cinémathèque suisse

Anmerkung des Archivars/der Archivarin

Teilbestand 01:
Bildung des Bestandes Kirche und Film und Word-Verzeichnis durch N. Fritz und F. Perlini 2006.
Excel-Verzeichnis A. Gerber und P. F. Stucki 2011-2013.
Bestandsbeschreibung durch S. Winzeler 2016.
Überarbeitung des Excel-Verzeichnis und Import D. Wegmann 2019.
Teilbestand 02:
Detailliertes Word-Verzeichnis Franz Ulrich, abgeschlossen 2018. Erschliessung Caspar D. Wegmann 2019.
Teilbestand 03:
Excel-Verzeichnis D. Wegmann 2019.

Digitales Objekt (Original) Bereich "Rechtsfragen"

Digitales Objekt (Verweis) Bereich "Rechtsfragen"

Digitales Objekt (Thumbnail) Bereich "Rechtsfragen"

Bereich Zugang

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